Sturmtochter II
- J.Jasmin

- 22. Feb. 2019
- 3 Min. Lesezeit

Sturmtochter - Für immer verloren
von Bianca Iosivoni
Ravensburger Buchverlag
Wenn die Wellen tosen,
Blitze, Wind, Erde und Feuer aufbegehren,
wenn eine uralte Fehde sich neu entfacht
und jeder Kuss einen Wirbelsturm herbeiruft –
dann ist die Zeit der Sturmkrieger gekommen.
Unaufhaltsam tauchen immer mehr Elementare auf der Isle of Skye auf und auch Ava verliert zunehmend die Kontrolle über ihre Fähigkeiten. Nicht einmal Lance – der sie besser kennt und versteht, als jeder andere, und dem sie mit ihrem Leben vertraut – kann ihr helfen. Als der Anführer der Campbell-Sturmkrieger bei einem Angriff der Elementare ums Leben kommt, wird Lance zu seinem Nachfolger ernannt. Endlich hat er erreicht, wofür er sein Leben lang gekämpft hat. Doch sein erster Auftrag lautet: Ava finden und ausschalten.
REZENSION
Die Geschichte rund um Ava und die Clanintrigen auf Schottland geht weiter und diesmal verlassen die Freunde die Insel Skye, sodass neben der schon aus Band 1 bekannten Kulisse auch die Highlands und Städte aus den anderen Clangebieten durchquert werden. Auch in diesem Buch schafft Bianca Iosivoni mit einem flüssigen Schreibstil eine wunderschöne Szenerie, mit mal eiskalter oder auch wohlig warmer Atmosphäre.
Obwohl schon der erste Band eine echte Neugier in mir wecken konnte, fehlte mir in dieser Fortsetzung allerdings ein roter Faden, der mich durch die Geschichte gezogen hätte. Zwar sprüht die Handlung nur so vor spannenden Szenen, sei es Familiendrama, Romanze oder Kampf, dabei war für mich allerdings kein großer Spannungsbogen zu erkennen, da der ganzen Gruppe ein wirkliches Ziel fehlte. Bis zu einem bestimmten Punkt in der Mitte des Buches geht alles sehr langsam von statten, während nur vereinzelt Avas Kontrollverlust das Herz zum rasen bringt. Auch noch eine Zeit lang, nachdem Ava zum Handeln gezwungen ist, stagniert die Spannung auf einer Ebene und dadurch fühlte sich die Gesamte Geschichte zu Anfang langatmig an.
"Wenn ich wieder die Kontrolle über meine Kräfte verliere … Versprich mir, dass du mich aufhältst."
Und dann kommt Bianca Iosivoni zum Schluss und beweist, dass sie mir doch noch das geben kann, was ich unbedingt wollte: Ava entwickelt sich! Von einem Charakter, der durch Verlust und Angst gezeichnet ist, zeigt sie plötzlich wieder die aus dem ersten Teil bekannte Courage und ihren Ehrgeiz. Sie tritt für sich, ihre Familie und ihre Freunde ein und hat es damit endlich geschafft, sich in mein Herz zu stehlen. Genau in dem Moment, in dem ich mich endlich mit Ava anfreunden konnte, packte mich die Geschichte und fesselte mich bis zu den letzten Seiten.
Auch die Geschichte der Nebencharaktere wird mehr angeschnitten, sodass ich mich besser mit ihnen auseinandersetzen konnte. Besonders die Andeutungen um Reid haben mich der Figur nähergebracht, während andere, wie Lance Bruder Bowen, noch immer sehr abstrakt geblieben sind. Während mich Reid, Sloan und Lance aber wieder überzeugen konnten, bekam man in diesem Band von den Clanführern nur recht winzige Einblicke, sodass das Tribunal weiterhin ein großes Geheimnis bleibt.
"Ich konnte nicht noch jemanden verlieren. Nicht ihn. Nicht Lance."
Abschließend muss ich sagen, dass mich das Buch viele Seiten lang nicht ganz überzeugen konnte und erst am Schluss den Sprung geschafft hat, mich für sich einzunehmen. Trotzdem gibt es immer noch große Pluspunkte anzumerken.
Vollkommen fasziniert bin ich nämlich davon, wie Bianca Iosivonis Schreibstil trotz der Handlung, die mich anfangs nicht mitreißen konnte, immer weiter flüssig durch Schottland geführt hat. Ich liebe ihren Stil einfach und ihre Idee hat mich richtig begeistert!
Obwohl es also die ganze Zeit ein großes Hin und Her für mich blieb, weil ich das Buch so gerne geliebt hätte, mich aber nicht richtig dafür begeistern konnte, hat mich das Ende doch noch wenigstens mit einem... großen Hass auf Autoren zurückgelassen, die Cliffhanger verwenden, um uns auf die Folterbank zu spannen. Nein, jetzt mal ernst: Das Ende hat mich zwar vollkommen geschockt, aber glücklich zurückgelassen, weil mir das Buch dann doch noch gefiel.






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