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Windjammer

  • Autorenbild: J.Jasmin
    J.Jasmin
  • 2. Mai 2019
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Juni 2019

Tessa Millard erschafft eine düstere, magische Atmosphäre und geheimnisvolle Figuren, die den Leser fesseln und auf den nächsten Teil hinfiebern lassen. Lest im folgenden Post, ob der Auftakt der Reihe meine Neugier entfacht hat!

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Windjammer - Das Tagebuch des Evan LaCour

von Tessa Millard

Rezensionsexemplar


Eine Stadt, über die niemand spricht. Ein Mädchen, dessen Fähigkeiten niemand kennt. Ein Schiffsjunge, für den es kein Zurück gibt.

Winter 1723 Evans Pläne hatten nie vorgesehen wochenlang in einem neufranzösischen Fischerdorf festzusitzen. Darauf angewiesen möglichst viel Abstand zwischen sich und seine Vergangenheit zu bringen, begibt er sich auf die Suche nach einem neuen Schiff und bittet dabei die widerspenstige Gwen um Hilfe. Doch je näher er Gwen kennenlernt, umso tiefer wird er in ein Netz aus Geheimnissen verstrickt, aus dem es nur einen Ausweg gibt: Er muss die Wahrheit herausfinden.


REZENSION

Die Geschichte um den Franzosen Evan LaCour in der Hafenstadt St. Harbour wartet von Anfang an mit einer düsteren und rauen Atmosphäre auf. Die Schiffsmänner sind grob, ungehobelt und immer fällt Evan mit seiner eigenen Art aus dem Muster. Und dann sind da noch die Angestellten des Wirthauses, in dem er und sein Freund Lenny unterkommen, deren seltsames Verhalten Evan aus dem Konzept bringen.

"Parvenu, es gibt für dich noch viel z entdecken in St. Harbour."

Der doch relativ schmale Roman hat mich sehr verblüfft. Ich hatte zu Anfang noch andere Erwartungen und so war auch Tessa Millards Schreibstil eine Überraschung. Obwohl ich zunächst die Sätze als kurz und womöglich abgehakt empfand, stellte sich für mich schließlich heraus, dass der Schreibstil ausgezeichnet zu der Geschichte passte. Diesem Umstand würde ich auch zuschreiben, dass ich äußerst schnell durch das Buch gekommen bin. Ebenfalls gefallen haben mir die detailreichen Schilderungen der Umgebungen.


Zwar ist der Roman mit dem Untertitel "Das Tagebuch des Evan LaCour" versehen, doch außer den Kapitelüberschriften, welche Daten entsprechen, und der Erzählperspektive des Ich-Erzählers, lassen sich kaum Auffälligkeiten dieser Textform nachweisen. Dabei ist es ein durchaus positiver Punkt, dass die Autorin die direkte Rede und die Zeitform Präsens verwendet, um das Geschehene zu beschreiben. So konnte ich mich richtig in die Geschichte versenken und alles miterleben, statt das Gefühl zu haben, einer bloßen Nacherzählung zu folgen.

"Auf einen langen Winter!"

Neben dem absolut gelungenen Schreibstil, nahmen mich zusätzlich auch ihre Hauptcharaktere für mich ein. Dabei war ich besonders angetan davon, dass sowohl Szenen aus Evans als auch einige aus Gwens Sicht geschrieben wurden.


Denn die geheimnisvolle Atmosphäre des Romans stammt nicht allein von den verschlossenen Nebencharakteren. Auch Evan versteckt seine Vergangenheit gut und selbst der Leser erfährt die Einzelheiten erst nach und nach im Laufe der Geschichte. Trotzdem bleibt der junge Franzose ein unglaublich sympathischer Charakter, der zu mancher Zeit recht naiv erscheint. Vor allen Dingen erweist er sich aber auch als mutig, sodass er sich Seite um Seite in mein Herz gestohlen hat.


Auch Gwen trägt mehr als ein Geheimnis mit sich herum, an deren Auflösung der Leser gemeinsam mit Evan. Dabei kommen sich die beiden zwangläufig näher, doch auch di aufkeimende Liebe zwischen ihnen ist ein weiteres Puzzelteil des geheimnisvollen St. Habour. Doch während Gwen zu Anfang durch ihre schroffe Art eher unsympatisch erscheint, entwickelt sie sich immer mehr zu einer standhaften, straken jungen Frau.

"Ihr vorsichtiger Blick lässt eine pulsierende Wärme in meiner Brust entstehen. Diese klaren, blauen Augen. Ein Stück Meer an Land."

Doch am meisten überrascht hat mich die unerwartet spannende Handlung. Der Spannungsbogen der Geschichte spannt sich von der ersten Seite bis zur letzten, sodass gerade am Ende die Handlung vor Spannung nur so sprüht. Der (unglaublich gemeine) Bruch mitten in der Schlussszene lässt sich nur als wahrer Cliffhanger beschreiben und macht die Neugier auf den zweiten Band umso größer.


Doch obwohl das Rätseln um die Geheimnisse der Stadt ein großer Spaßfaktor waren, hätte ich mir teilweise etwas mehr Hintergrundwissen oder vielleicht etwas mehr Handlungsorte, um Abwechslung zu erzeugen, gewünscht. Im großen Ganzen passiert im ersten band relativ wenig Aktion, doch die Beweissuche und das Lüften der Geheimnisse, sowie die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte sind wunderbare Komponenten des Romans.


Mein Fazit: Tessa Millard hat einen wunderbaren, spannenden und düsteren Auftakt geschaffen, der Hunger auf mehr macht. Ich jedenfalls freue mich nun auf den zweiten Band und hoffe auf die aufregende Handlung, die der Cliffhanger verspricht.

 
 
 

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